Schwanger mit Schilddrüsenunterfunktion. Ja, ich habe meinem Weg gefunden. Dieser Beitrag basiert zu 100 Prozent auf meinen persönlichen Erfahrungen und Schlüssen. Ich möchte damit keine anderen Vorgehensweisen während der Schwangerschaft mit Schilddrüsenunterfunktion verurteilen oder bewerten. Jeder handelt immer und zu jedem Zeitpunkt auf eigene Verantwortung. Wie ich schwanger wurde, findest du hier. Ich bin schwanger geworden mit Schilddrüsenunterfunktion. Auch die komplette Schwangerschaft über hatte ich Schilddrüsenunterfunktion. Welche Hürden es zu meistern gab, erfährst du im folgenden (sehr) ausführlichen Artikel.
Schwanger mit Schilddrüsenunterfunktion: aufregende 9 Monate mit meinem zweiten Kind
Das mag vielleicht egoistisch klingen. Doch nach den Erfahrungen aus der ersten Schwangerschaft und den Herausforderungen mit dem schwanger werden, habe ich mir gesagt, dass ich dieses Mal voll und ganz auf mein Bauchgefühl vertraue und mich davon leiten lasse.
Nachtrag: Heute, gute acht Wochen nach der Geburt einer gesunden und munteren Tochter kann ich sagen, dass dies genau die richtige Entscheidung war.
Von der Schwangerschaft habe ich erst in der 9 Schwangerschaftswoche (SSW) erfahren.
Warum erst so spät?
Eine Ahnung hatte ich schon, doch der erste Schwangerschaftstest zeigte das Ergebnis „nicht schwanger“ an.
Man bedenke, dass ich da bereits seit 5 Wochen schwanger war und der teure Test zeigte mir trotzdem „Nicht Schwanger“ an.
Als meine Menstruation weiter ausblieb, habe ich mir den billigsten Schwangerschaftstest gekauft. Siehe da, dieser war dann positiv.
Verstehe einer diese Schwangerschaftstests!
Der Frauenarzt bestätigte dann, was dieser Strich auf dem Streifen bereits angedeutet hatte. Hurra, Liebling wir sind schwanger!
Schwanger und das mit einem TSH-Wert von fast 4,7 und somit der Diagnose Schilddrüsenunterfunktion.
Der ideale Wert um schwanger zu werden, soll bei 1,0 liegen.
Ach, diese nervigen Werte haben mich die ganze Schwangerschaft über begleitet.
Verstehe mich bitte nicht falsch.
Diese medizinischen Werte zu wissen, hat bestimmt schon Leben gerettet.
Sie haben bestimmt ihre Berechtigung, aber müssen einem die Ärzte dauernd das unter die Nase halten und Angst machen?
Das ist das, was ich erlebt habe.
Das ich die Hormongabe des synthetisch hergestellten L-Thyroxins nicht vertragen hatten, das hatte ich ja bereits hier erzählt.
Interessanterweise hat DAS inklusive der Nebenwirkungen keinen interessiert.
Als ich noch brav zu den Vorsorgeuntersuchungen* zum Arzt ging, wurde ich jedes Mal darauf hingewiesen, wie unverantwortlich ich doch sei und mein Kind gefährde!
Als beim 2. Screening, übrigens der letzte Ultraschall den ich in dieser Schwangerschaft machen lies, unglaublicherweise alles in bester Ordnung war, konnte das die Ärztin nicht fassen.
Es musste doch etwas zu finden sein, was nicht in Ordnung war?!
Mein Kind hatte die Frauenärztin wohl enttäuscht, denn es gedieh prächtig.
Es gab keine Komplikationen, diese ganzen Horrorversionen die einem erzählt werden und das jedes und jedes Mal. Trotz dem, dass ich schwanger mit Schilddrüsenunterfunktion war!
Das Gesicht von ihr werde ich nie vergessen.
Dieser enttäuschte und gleichzeitig verdutzte Ausdruck, das vor ihr eine schwangere Dame mit einem gesunden Kind liegt, die Schilddrüsenunterfunktion hat und die L-Thyroxintabletten nicht schluckt.
Was habe ich nun gemacht, um meine Schilddrüse dabei zu unterstützen, mich und mein Kind gut zu versorgen?
Ich habe mir Rat bei einer Heilpraktikerin geholt.
Für diesen Fall hat die Homöopathie die Zuckerperlen, wie mein Mann sie immer nennt, mit dem Namen Thyreoidea und zwar in der Potenz D4 parat.
Diese habe ich täglich mehrmals genommen.
Glaub es mir oder nicht, alleine durch die „Zuckerperlen“ hat sich mein TSH-Wert verbessert.
Zuerst auf 3,4. Bei der nächsten Messung war es dann wieder bei 4,6. Warum?
Naja, ich hatte verpasst mir rechtzeitig vor Weihnachten Nachschub online zu bestellen.
Dann kamen die Feiertage und da ich in der Apotheke nicht die Potenz D4, sondern nur D7 kaufen konnten, nahm ich was ich kriegen konnte.
Diese nahm ich nun wie gewohnt regelmäßig ein, doch die Wirkung lies leider auf sich warten. Nachdem die Feiertagen vorbei waren, konnte ich im Neuen Jahr endlich meine Bestellung aufgeben und hatte dann wieder Globuli Thyreoidea in der Potenz D4.
Die nächste Messung war Mitte Februar und mein TSH Wert war wieder gesunken. Dieses Mal auf 2,5. Ohne Nebenwirkungen.
Da soll mal einer sagen, die „Zuckerperlen“ haben keine Wirkung.
Die Potenzierung spielt eine große Rolle.
Wichtig zu sagen ist noch, dass Globulis nicht für den Dauergebrauch sind.
Doch wie gesagt, sie hatten gut für mich gewirkt also habe ich sie regelmäßig zu mir genommen.
Drama, Schilddrüse, Drama sage ich da nur.
Was war noch? Ach ja, die Vorsorgeuntersuchungen.
Durch das Thema mit der Schilddrüse waren diese Untersuchungen für mich mehr Stress als Freude.
Da ich auch noch nicht lange bei der Ärztin war, hatten wir noch kein Vertrauensverhältnis aufgebaut.
Das ist vielleicht auch ein Grund, warum ich bald keine Lust mehr hatte, zum Frauenarzt zu gehen und den „Empfehlungen“* nicht gefolgt bin.
Ich kam jedes Mal so gestresst aus der Untersuchung, dass ich immer ein paar Tage brauchte, um wieder runterzukommen.
Das, was ich dir über meine Arztbesuche noch interessantes erzählen kann, hat sich beim zweiten Screening im Februar 2016 ereignet, welches ich auch nur gemacht habe, weil es das Geburtshaus brauchte, um sich abzusichern, dass medizinisch alles in Ordnung ist.
Bis zum Ende der Schwangerschaft war das für mich der letzte Ultraschall.
Die Geburt war Ende Juli und rückblickend kann ich nur sagen, das diese Bauchentscheidung goldrichtig war.
Bei jedem Ultraschall hatte sich das Kind in Beckenendlage (BEL; Kopf ist oben und Popo im Becken) gedreht.
Solange das Kind noch genug Platz zum Drehen hat, ist das egal, aber wenn der Platz weniger wird und der Geburtstermin immer näher rückt und das Kind immer noch in BEL ist, wird in den meisten Fällen der Kaiserschnitt vorgeschlagen.
Die Nabelschnur meines Kindes war so kurz, dass die Möglichkeit auf jeden Fall bestand, dass es sich nicht mehr in die Schädellage (SL; Kopf ist im Becken und Popo oben; optimale Geburtsposition) zurückgedreht hätte und ich anstelle einer natürlichen Geburt möglicherweise den ungewollten Kaiserschnitt hätte in Kauf nehmen müssen.
Die restliche Schwangerschaft hat mich die Hebamme betreut. Wir hatten ein lägeres Gespräch und ich erklärte ihr meine Vorgehensweise mit den Globulis.
Sie hörte zu, machte sich ihre Notizen und das war’s.
Kein Drama, weil ich schwanger mit Schilddrüsenunterfunktion war!
Das war eine Erleichterung für meine gestressten Nerven. Das kann ich dir wirklich sagen.
Okay, auch hier habe ich nicht alle Vorsorgeuntersuchungen machen lassen.
Sie hatte mich einmal im Monat und vor den Geburtsterminen** aller zwei Wochen gesehen.
Ja, ich hatte drei Geburtstermine.
Als sogenannter „Entbindungstermin“ wurde der frühstmögliche genommen.
Ich war am Ende mit den Nerven, weil ich wusste, dass das Kind da noch nicht kommen würde.
Der letzte errechnete (!!!) Termin lag wiederum zu weit weg.
Mein Gefühl sagte mir, dass es wohl um den 2. Geburtstermin passieren würde.
Diese Daten stehen natürlich auch im Mutterpass, so dass dieses Datum, je näher die Geburt rückte, immer wichtiger wurde.
Nicht für mich, aber für die Experten um mich herum!
Für mich unverständlich, denn was da für ein Druck auf Mutter und Kind ausgeübt wird, ist unglaublich.
Das ist so als wenn du unter Termindruck stehst, um etwas rechtzeitig fertig zu bekommen.
Oder ganz einfach: du musst mal groß und jemand klopft die ganze Zeit an die Tür und fragt nach, ob du denn endlich fertig bist.
Weißt du was ich meine?
Wie kann es sein, dass wir in unserer Gesellschaft die Geburt eines Kindes einer genauen Terminplanung unterwerfen?
Warum wehren wir Frauen uns nicht gegen diesen Stress von außen? Es ist doch unser Bauch in dem das Kind wächst, oder etwa nicht?
Letztendlich kam sie 8 Tage nach dem 1. Geburtstermin und 5 Tage vor dem 2 Geburtstermin.
Das Problem mit der Terminierung ist folgendes: sobald der im Mutterpass verewigte Geburtstermin, also der 1., überschritten ist, werden alle um einen herum nervös.
Man selber natürlich auch.
Die Ungeduld wächst und die Angst steigt, denn es könnte ja was passieren.
Ich habe mich entschlossen nicht mehr an einem Geburtstermin zu glauben, sondern dem Geburtszeitraum zwischen 37. bis 42. SSW zu vertrauen.
Was war noch? Ach ja, das Thema Hebamme.
Vielleicht hast du mitbekommen, dass der Beruf der Hebamme in Deutschland in Gefahr ist.
Es gibt das Sprichwort, dass eine gute Hebamme diejenige ist, die unter der Geburt in der Ecke sitzt und strickt.
Das wird schon seit einigen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, neu definiert.
Jetzt ist eine gute Hebamme die, die sich mit medizinischen Werten auskennt, Auswertungen und Protokolle nach Vorgabe der Krankenkassen und Krankenhäuser schreibt.
Ich mag ein Laie auf diesem Gebiet sein, aber bis vor kurzem war ich schwanger und habe hier so einiges mitbekommen.
Mir macht diese Entwicklung Angst, denn alles ist so technisch und medizinisch geworden was Schwangerschaft und Geburt betrifft.
Das traurige an dieser ganzen Entwicklung ist jedoch, dass wir es zulassen und mit uns machen lassen.
Wenn mehr von uns NEIN sagen würden, dann hätten Krankenkassen, Ärztekammern und Krankenhäuser keine solche Macht mehr über die Schwangerschaft und Geburt.
Vielleicht würde dann auch ein Umdenken stattfinden und „guter Hoffnung“ sein, wäre wieder mit Respekt und Demut der werdenden Mutter gegenüber verbunden.
Selbst wenn du eine gute Hebamme gefunden hast, kann der „Entbindungstermin“ dir einen Strich durch die Rechnung machen, denn die Krankenkassen wollen mehr Sicherheit ins Spiel bringen.
Lies einfach selber z.B. in diesem Artikel in der Welt von Januar 2016.
Von Wahlfreiheit und entspannten Schwangeren ist hier dann leider keine Rede mehr.
Bei mir war das so, dass ich nach einer Hebamme für eine Hausgeburt gesucht habe.
Leider gibt es hier im Siegerland in meiner näheren Umgebung nur noch 1 Hebamme, die Hausgeburt überhaupt noch anbietet.
Das ist nicht nur eine Frage von Angebot und Nachfrage.
Sie sagte mir, dass in 2015 gerade einmal 7 Frauen dieses Angebot genutzt haben. Traurig sagte sie auch, dass sich wohl viele Frauen eine Hausgeburt wünschen, aber nicht trauen dafür einzustehen.
Selbstbestimmte Geburtskultur?
Haben wir eine wirkliche Wahlfreiheit, was den Geburtsort betrifft? Da kann man sich drüber streiten.
Ich hatte mich dann leider gegen eine Hausgeburt entscheiden müssen, weil sie mir klipp und klar gesagt hat, dass die Hebamme in der letzten Juliwoche Urlaub hat.
Die Möglichkeit, dass da mein Kind kommen würde und ich somit alleine da stehe, war mir etwas zu riskant.
Was nun?
Durch Gespräche mit anderen Müttern wurden mir zwei Geburtshäuser empfohlen.
Das eine ist ca. 100 km von mir entfernt und das andere ca. 60 km. Ich habe mich für das „nähere“ Geburtshaus entschieden.
Was den Geburtstermin angeht, besteht hier noch etwas mehr Spielraum. Genauer gesagt 10 Tage.
Aber auch hier sind die „Sicherheitsuntersuchungen“ von CTG und teilweise tägliche Kontrollen (nach “Überschreitung” des “Entbindungstermines”) Teil der Vorschriften.
Naja, ich habe ich bis zur Geburt irgendwie davor gedrückt und selbst als es soweit war, hing ich nur 7 Minuten am CTG.
Mit einem Schmunzeln sehe ich das, weil eine Auswertung der 10 Fragen (wieder eine Vorgabe durch die Krankenkassen) erst ab ca. 15 Minuten möglich ist.
Normalerweise hängt man 30 Minuten dran.
Ach ja, so viel zum Thema Stress und Sicherheit durch medizinische Geräte.
Aus der Fruchtbarkeitsmassagen wurde eine Massage während der Schwangerschaft mit Schilddrüsenunterfunktion und tat mir unglaublich gut.
Diese sanften Streichungen waren ein Segen.
Dort wurde ich auch nicht belehrt, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich bekam kein Urteil und keine Wertung zu hören.
Nur tolle und sehr hilfreiche Tipps, von denen ich die meisten umsetzt habe.
Ob es der Schwangerschaftstee oder die Einnahme bestimmter Globulis waren. Wenn es sich gut anfühlte und mein Geldbeutel es mir erlaubte, machte ich es.
So, das waren die berühmten „40 Wochen“*** der Aksana mit ihrer 2. Schwangerschaft.
Schwanger mit Schilddrüsenunterfunktion war eine sehr lehrreiche Zeit, die mir wieder aufzeigte, das meine Intuition mir Wege aufzeigt und ich diesen folgen kann.
Ich weiß in dem Moment der Entscheidung nicht, warum das gut ist, denn das zeigt sich oftmals erst später.
An meine wunderbaren LeserInnen. Ich hoffe, dass dieser Artikel dazu beiträgt zu erkennen, welchen Einfluss deine Entscheidungen in der Schwangerschaft haben. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, dann teile doch diesen Artikel.
Alles Liebe, Aksana.
* Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft sind eine Geschichte für sich. Frau kann bis zu 23 Untersuchungen machen lassen. Ich möchte betonen, dass dies alles Empfehlungen sind, nur Empfehlungen, keine Pflicht! Schau hier mal rein. Kein Wunder, dass Schwangere mehr gestresst als entspannt sind bei den ganzen Untersuchungen und Diagnosen. Das sage ich aus meinen persönlichen Erfahrungen mit 2 Schwangerschaften. Die erste gestresst, pflichtbewusst alles mit mir machen lassend und die zweite entspannt, mehr nein als ja sagend und glücklich.
** Geburtstermin sagen nur sehr wenige. Es hat sich der Begriff Entbindungstermin (ET) breit gemacht. Entbindung ist für mich die medizinische Sichtweise und da ich gebäre und nicht enbinde, wehre ich mich gegen diesen Begriff. Wir haben es ja auch in der Hand, welche Worte wir verwenden und die Macht der Worte ist nicht zu unterschätzen. Meine persönliche Meinung zu diesem Termindruck: eigentlich schon ziemlich gewagt für die Geburt einen Termin festzulegen, oder? Was passiert, wenn wir Sex nach Termin haben? Probier es mal aus. Dann kommen dir vielleicht auch Zweifel für die “Geburt nach Termin”-Regelung in dieser Gesellschaft.
*** Ich persönlich glaube nicht mehr an die „40 Wochen“-Vorgabe. Ein Kind darf kommen, wenn es bereit ist.
Meine wunderbaren Begleiterinnen während der Schwangerschaft und Geburt.
- Alleingeburt – Schwangerschaft und Geburt in Eigenregie* von Sarah Schmid
- Meisterin der Geburt: Das Selbstcoaching-Buch für mehr Geburtslust & Selbstermächtigung* von Jobina Schenk
- Natürliche Wege zum Babyglück: In Liebe geboren, ins Leben getragen, geborgen auf Erden* von Nadine Wenger
- Orgasmic Birth – The best kept secret* von Debra Pascali-Bonaro
- Kritik der Arzneiroutine bei Schwangeren und Kleinkindern* von Friedrich P. Graf
Übrigens:
In der Frauen Orgasmus Schule lernst du mehr über deinen Körper, deine weibliche Kraft und dein Weg zu wahrhaftigen Ekstasen. Je mehr eine Frau über ihren Körper, ihre Bedürfnisse und Wünsche weiß, desto besser kann sie ausdrücken, was SIE wirklich BRAUCHT. Schau dich gerne um. Ich freue mich auf dich, Aksana.
Bildnachweis:
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